Development of multicolor printing

マルティ カラー印刷の開発

 Hanns - Peter Schöbel  | Am Bildstock 21 |  D 77746 Schutterwald |  im Jahr 2017

 
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3.0. Herstellung der Druckformen

Die Herstellung der Druckformen übernimmt im Offset die Plattenkopie und im Tiefdruck die Zylinderherstellung (Ätzung bzw. Gravur). Während im Buchdruck die Druckelemente am Druckstock (Klischee) auch direkt korrigiert werden konnten, war und ist das bei der Herstellung der Druckzylinder im Tiefdruck nur bedingt - und bei der Offsetplatte gar nicht möglich.
 
 

3.1. Besonderheiten der Rasterung in der Tiefdruckformherstellung

Die Übertragung des auskorrigierten Halbtonfilmes auf den Zylinder erfolgte bis in die 1960-er Jahre mittels Ätzung. Man kopierte die Montage der Positivfilme mit Bild und Text auf ein gleichmäßig vorgerastertes Pigmentpapier und übertrug das dann auf die Kupferschicht des Zylinders. Durch Ätzung entstanden dann im Druckzylinder die Rasternäpfchen – Punkte. - Ab 1962 kam durch Dr. Hells Helio-Klischograph die Gravur der Näpfchen auf. Und um 1980 kam das Offset-Tiefdruck-Verfahren (OT) zum Einsatz, hierbei wurden Offset-Rasterfilme auf den Druckzylinder übertragen. Dadurch gab es auch Vorteile in der Standardisierung zwischen den beiden Haupt-Druckverfahren. Ab etwa 1990 greift die vollelektronische Reproduktion, die die Ganzseiten- und Nutzenbelichtung (keine manuelle Montage, keine Retusche mehr) ermöglicht. So wird heute die Rasterung automatisch bei der Belichtung der Offset Platte oder bei der Gravur im Tiefdruck vollzogen.
Das gilt übrigens auch für die Medientechnik mit unseren Homedruckern / Kopierern, wenn Text und Bilder ausgedruckt werden.
 
So schließt sich der Kreis: von Senefelders ersten Bilderlithos mit Federpunktierung bis zum häuslichen PC Raster Betrieb heute. Auch für die Steuerung und Qualitätskontrolle im
Druck hat der Rasterpunkt große Bedeutung. Er ist Element eines Druckkontrollstreifen. Dieser wiederum dient der Qualitätskontrolle bei der Übertragung der zu druckenden Daten auf den Film, auf die Druckplatte und letztlich auf das Papier mit dem Ziel:
die bestmöglichen Übereinstimmung des Andrucks mit dem späteren Auflagendruck zu erreichen.
 
Druck Kontrollstreifen
Abb. 5
 
Diese Kontrollstreifen sind bis heute das Bindeglied zwischen der Repro und dem Auflagendruck.                                
       
 
 

4.0. Literaturnachweis:

-  F. Bestenreiner, ‚Vom Punkt zum Bild’, Wichmann, KA, 1988
-  Bundesverband Druck, Chronik des Bildungspol. Ausschusses, 1999,Wieb.
-  Das Archiv, ‚Auf den Punkt gebracht, Zur Geschichte der Reproduktionstechnik,
      Hanns-Peter Schöbel, Magazin für Kommunikation, Ffm1/2010
-  D. Peters, bei Gall, Wallstein Verlag, darin ‚Konstruieren, Kommunizieren, Präsentieren’
      2007:, S.179-244 über Georg Meisenbach
-  Deutscher Drucker, 40/76, Hanns-Peter Schöbel, Der Druckkontrollstreifen
-  Fuchs/Onasch, Dr. Ing. Rudolf Hell: Der Jahrhundert- Ing., Ed. Braus 2005
-  Gerhardt, Geschichte der Druckverfahren, Hiersemann Verlag,1974
-  HELL Zeitschrift Klischograf: in 1955/57/58/60
-  Th. Goebel, Die Graph. Künste der Gegenwart, Krais Verlag 1895
-  Reske, Gutenberg Jahrbuch 2000, Mainz (ab S.376)
-  H. Wolf, Fachkunde für Lithographen, Volk und Wissen Verlag, 1950
-  Fachhefte grafische Industrie, Bern, CH 1/2007, Hanns-Peter Schöbel:
      Entwicklung der Reproduktionstechnik in der Druck- und Medienvorstufe.
-  Hanns-Peter Schöbel, ‚Die Bedeutung A. Senefelders’, in der Denkschrift zum
      40. jähr. Jubiläum der Intern. Senefelder Stiftung, ISS, Offenbach,       Oktober 2011
-  Hanns-Peter Schöbel, Alois Senefelder-Der Steindrucker, HERDER 10/2016.
       
 
 

5.0. Daten zur reproduktionsgeschichtlichen Entwicklung

 
     750 n.Chr.   -    Blockdruck / Ferner Osten (Hochdruck)
   1239 n.Chr.   -    Erster Typendruck in Korea (Hochdruck) –fast 100 Jahre vor Gutenberg
1400 Kupferstich (Niello) – Beginn Tiefdruck (1446)
Gutenberg bewegliche Letter, (1448) / 42 zeiliger Bibeldruck (1465),
Gemeinsamer Druck von Schrift + Holzschnitt (Bild) und
erste farbige Drucke mit Sonderfarben, Hochdruck (1485).
1500 Bild: Erster Druck von Radierung + Dürer (1505/15),
Radierung mit Tonplatte (Chiaroscuro) im Tiefdruck (1538),
Helldunkelzeichnung farbig, Holzschnitt (Chiaroscuro) im Hochdruck.
1600 Bild: Callot - Rembrandt: Ätzung,
Bild: Schabkunst / Mezzotinto (1643).
1700
Newton, Licht + Farbe beschrieben (1704), Le Blon 3fbg. Druck (1719)
Radierung (Kreide, Punkte), Aquatinta (Ätzgrund, feines Korn, 1768),
Erfindung des Steindrucks / Lithographie – Senefelder (1793),
Patent Stereotypie (1797).
1800
1. Vier-Farb-Steindruck (1801), Klischee-Strichätzung (1815),
Patent Fotografie Daguerre (1837/9 Paris),
Chromolithografie-Privileg: Engelmann (1837),
Galvanoplastik (1838),
Strichätzung (Höfel) und erste Versuche Zinkklischee-Ätzung nach Litho-
   Umdrucken (1840),
Fotografie in der Repro (1852),
Filtertechnik Maxwell (1861)
Tiefdruckform (Talbot), um 1870: Pigmentverf. + Heliogravurtechnik ,
      1. Film (1871/87),
Rastertechnik Meisenbach / Autotypie (1882),
Autotypie 1888,
1. Hochdruck, drei- farbig (1890),
Falz & Werner, 1890 erste Reprokamera (Holzbauweise), Leipzig.
1900
1.Tiefdruck Illustrierte(1904),
Hermann,Offsetdruck(1907)-Verfahren ab1910:
Tangiertechnik (1910),
Müllersches’ Direktrasterverfahren (1920),
Chromorecta- Halbtonverfahren/ Gerstl.-Reisacher Verfahren (1927),
Klimsch- Autovertical (1932),
Kontaktraster(um1950),
Hell: Klischograph (1951),
Hell Helioklischograph (1960), 
DTP Standard Systeme ab1970,
Hell DC 300 Scanner (1970), 
Klimsch Kamera Direktrasterung (1973),
Hell Chromacom-System / EBV, (1980),
CCD Scanner / Zeitung (1980 Apple Computer/MAC),  (Start 1984),
1995 Softwares gegen Kompatibilitätsprobleme Text/Bild.
   
© Hanns-Peter Schöbel-9/2016 –  Reprogeschichtliche Daten Tabl.2.doc
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